Das Warten hat ein Ende! Neuer Post: Valley of Fire State Park, Nevada. Jetzt lesen!

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Beharrlichkeit mit Zeitsprung

Beharrlichkeit mit Zeitsprung – Tag 10 Travellog 2017

Zünftiger Start.

Benbow/CA, die kleine feine Stadt gleich um die Ecke unseres Campgrounds, bietet zum Start in die neue Woche nicht nur herrlichen Sonnenschein, sondern auch ein zünftiges Breakfast für das Southwestler – Duo. Nach dieser deftigen Energiezufuhr aus Rührei, Bacon und einem großen Kaffee sind wir wild entschlossen, unser Glück heute noch einmal zu versuchen.

Early awakening of the Benbow KOA
Early awakening of the Benbow KOA

Fehleranalyse.

Doch bevor wir starten, gehen wir noch einmal alle Punkte durch, wie wir zum Erfolg kommen können und wo die Fehler des gestrigen Tages offenbar gelegen haben. Nüchtern betrachtet haben wir uns evtl. von der Motocross – Truppe zu sehr beeinflussen lassen und somit die Suche vor Ort zu schnell aufgegeben. Man soll eben nicht auf andere hören, auch die befragten Camper waren nicht wirklich eine Hilfe, da es so herüberkam, als wüssten sie selber gar nicht so richtig, wo sie eigentlich kampierten.

Exit to Usal Road with weird drawings
Exit to Usal Road with weird drawings

Wir haben eine Strategie…

Wir einigen uns darauf, am selben Zielort wie Tags zuvor anzusetzen und uns nur auf unser Gespür zu verlassen; damit haben wir bis jetzt immer jeden auch noch so versteckten Platz im wonderful Southwest gefunden. 

Vater und Tochter kehren strategiegemäß auf die üble Buckelpiste zurück, welche unsere Rückenmuskulatur wieder mal so richtig zur Durchblutung anregt. Nachdem wir den höchsten Waldabschnitt hinter uns gelassen haben, fällt uns ein winziger Pfad zu unserer Rechten auf.

Gestern etwas übersehen?

Den haben wir gestern wohl übersehen, da an dieser Stelle drei Motorradfahrer standen, die an einer der Maschinen eine gerissene Kette reparieren wollten. Wir fragten, ob die Jungs Hilfe benötigten, doch diese bedankten sich und schlugen unser Angebot freundlich aus. Werden wir im Tal nicht fündig, ist dies der Ansatzpunkt Nr.1 auf unserer Jagd nach dem Baum der Bäume…

We're on Usal Road towards Sinkyone Wilderness State Park
We’re on Usal Road towards Sinkyone Wilderness State Park

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Mit uns geht es bergab!

Weiter geht es, immer bergab; die Piste wird zusehends besser und wir kommen aus dem schönsten Wetter so nach und nach in die massive Nebelbank, die sich wie ein dicker Schal an die “Lost Coast”, auf die wir von oben schauen können, legt. Doch das ist gar nicht schlimm, verspricht es doch einige Varianten für schöne Waldfotos, sollten wir das Objekt unserer Begierde finden.

Wenig später erreichen wir die Holzbrücke, an der wir gestern die lederbekleideten Motorradmannen trafen. Wir legen den Rückwärtsgang ein und parken den Jeep knapp 200 Meter weit weg auf einer kleinen Wiese.

Sinkyone Wilderness State Park Board
Sinkyone Wilderness State Park Board

Ein Pfad. Gleich gegenüber?

Beim Aussteigen sehen wir direkt gegenüber einen kleinen Trampelpfad hangaufwärts verlaufen. Wir überlegen nicht lange und folgen seinem Verlauf hinauf in den Wald. Nur nach ein paar Metern ist ein laminiertes Schild aufgehangen; „Peter Douglas Trail“. Ok – noch nie gehört, aber wir sind guter Dinge und schauen, wie es weitergeht.

Der Trail schlängelt sich gemächlich immer weiter den Berg hinauf, wirklich anstrengend ist es nicht, hier zu laufen. Bald darauf sehen wir zu unserer Verwunderung, dass der schöne Waldweg gut gewartet ist; mit Stufen und Randbegrenzungen, wie wir sie sonst nur aus größeren Parks kennen.

Kurz vorm Ziel…

Nur noch ein paar Schritte, und wir erspähen in Sichtweite das erste Exemplar dieser außergewöhnlichen Baumart. Noch nicht der Gesuchte, aber die Richtung stimmt. Die Southwestler steigen noch einige Meter den schönen Bergpfad aufwärts und erblicken kurz darauf „DEN BAUM“. Wow! Was für ein außergewöhnliches Gewächs! So etwas haben wir noch nirgendwo gesehen. Weder in einem botanischen Garten noch in irgendeinem Forst.

Candelabra Trees
Candelabra Trees

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Dauergrinsen – ganz allein!

Wir bekommen das Dauergrinsen fast nicht mehr aus dem Gesicht und freuen uns sehr über den Lohn für unsere Hartnäckigkeit. Natürlich verweilen wir geraume Zeit an diesem sehr speziellen Ort, schießen Fotos und genießen die sonderbare Stimmung. Gerade, als die Sonne langsam aber sicher gegen den Nebel obsiegt, ist es so richtig mystisch in diesem Hag. Wunderbar ist auch die absolute Stille; es geht kein Lüftchen, kein Motorengeräusch und kein Mensch sind zu hören, nur das eine oder andere Vögelchen piepst mal vorlaut in dieses Idyll hinein…

Es wird Zeit „Bye“ zu sagen.

Nun haben wir, was wir wollen! Das war ja echt spannend. Doch leider müssen wir ja irgendwann mal weiter; für dieses Ziel haben wir schon reichlich Zeit investiert. Auch wenn es etwas schmerzt: Der Abschied ist gekommen. Über die Rumpelpiste geht es zurück zum Highway, vorbei an Leggett/CA, dann Benbow/CA passieren, sogar die „Avenue Of The Giants“ mit all den riesigen Redwoods lassen wir „links“ liegen…

Abstecher oder Zeitreise?

Ferndale/CA Victorian Inn
Ferndale/CA Victorian Inn

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Es soll heute noch nach Crescent City/CA gehen. Doch unterwegs machen wir einen Abstecher nach Ferndale/CA. Das liegt zwar etwas ab von der Hauptroute, der Umweg ist aber überschaubar. Dass es genau diese Stadt ist, liegt an einer eher zufälligen Information, die bei der Planung unseres Trips aufgetaucht ist. Uns ist die besondere Optik aufgefallen, und nun wollen wir mal schauen, ob sich unser Eindruck, den wir von Fotos und Google Street View gewonnen haben, auch live bestätigt.

Und ja! Ein großer Teil der Stadt ist in seiner viktorianischen Bauweise erhalten geblieben, fiel also keinem Feuer oder Erdbeben zum Opfer. Wir fühlen uns mancherorts ins vorletzte Jahrhundert zurückversetzt. Das ist so cool. Fehlen nur noch Reiter, Pferdekutschen und der schräge Klang eines schlecht gestimmten Pianos, der aus einem der Saloons nach außen dringt; dann wäre das Klischee vollends erfüllt. Doch Ferndale/CA ist alles andere als ein lebendiges Museum. Eine durchschnittliche Stadt mit erhaltenem Charakter und eigenständigem Flair – würden wir sagen.

Immer weiter nördlich.

Nachdem wir uns hier ziemlich lange umgetan haben, treten wir nun die Weiterfahrt Richtung Oregon an, sprich: Es geht weiter nach Norden. Immer in Pazifik – Nähe gleitet unser schön geräumiger Grand Cherokee den Highway 101 entlang, bis wir in Eureka/CA einen Zwischenstopp machen. Wir setzen ein paar Dollar in der örtlichen Mall um und gönnen uns eine „Pizza for 2“ in einem kleinen Restaurant. Entweder haben die Amerikaner doppelt so große Mägen oder wir Deutschen sind mit nur halb so großen Verdauungsapparaten bestückt: Unsere bestellte Speise ernährt locker eine vierköpfige europäische Familie – für zwei Mahlzeiten!

Nach unseren etlichen Reisen war klar, dass man in den USA bei den Portionen gerne etwas „upgradet“ , aber das ist dann doch etwas zu viel des Guten. Wir lassen uns also die Hälfte vom „Wagenrad“ einpacken und ziehen weiter.

Küstennah und überteuert.

Es ist inzwischen schon dunkel geworden, vom Ozean sehen wir demzufolge nichts mehr, trotzdem fahren und fahren wir, bis wir in Crescent City im Norden Kaliforniens angekommen sind. Für die Motelsuche sind wir erstens physisch zu fertig und zweitens sind auch in dieser Stadt die preiswerten Unterkünfte aus. Wir bemühen zwar die Apps von Expedia und Booking.com, aber die Treffer sind überhaupt nicht nach unserem Gusto.

Crescent City/CA, Redwoods KOA
Crescent City/CA, Redwoods KOA

Late night check in auf ’nem KOA…

So suchen wir abends um elf den stadtnahen KOA auf, checken wieder einmal „late“ ein und bauen ganz heimlich, still und leise Lisas Decathlon – Zelt auf; sie schwört darauf und ihr Daddy mittlerweile auch. Ratzfatz ist das Teil installiert. Wir gleiten lautlos hinein, rollen unsere Sleeping Bags aus und daddeln noch ein paar Minuten auf unseren Smartphones herum; so den einen oder anderen Gruß nach Hause oder ein „Ich lebe noch“ an Freunde senden usw.

Danke an alle Erfinder!

An dieser Stelle ist auch mal der elektrische Kofferraum – Schließmechanismus des Jeeps zu erwähnen (ja, andere Hersteller haben so etwas auch…). Ganz leise versieht er seinen Dienst. Das ist Gold wert, wenn um einen herum schon alle Anwesenden schlafen; man will sich ja nicht gleich unbeliebt machen. Eigentlich eine Kleinigkeit, die wir in solch einer Situation sehr zu schätzen lernen. So schnell geht’s!

Nach diesem Tag voller Eindrücke fallen uns die Augen von alleine zu – trotz Smartphonegedaddel. Mal sehen, was uns morgen erwartet…

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