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Von der Hufeisenschleife zum jungfräulichen Fluss

Von der Hufeisenschleife zum jungfräulichen Fluss – Tag 27 Travellog 2017

Christian macht sich aus dem Staub. Ausgeruht!

Trotz oder vielleicht auch wegen des aufregenden gestrigen Tagesabschlusses haben wir wunderbar geschlafen und sind entsprechend ausgeruht. Christian stiehlt sich noch vor Sonnenaufgang vom Campground, denn er möchte denselbigen am Horseshoe Bend, der sich südlich von Page/AZ befindet, erleben.

Lisa zieht es vor, den Schlafsack ein letztes Mal während dieser Tour auf seine Qualitäten zu testen.

Christian on the cliff, Horseshoe Bend, AZ
Christian on the cliff, Horseshoe Bend, AZ

Von der Einsamkeit begeistert.

Der Southwestler ist bei seiner Ankunft an des Colorado Rivers Hufeisenschleife schwer begeistert; nicht nur von der tollen Natur (die kennt er ja schon, denn er war schon ein paar Mal über die Jahre hinweg hier), sondern von der Einsamkeit!

Zwar gesellen sich noch ein/zwei Fotografen kurz vor Sunrise hinzu, die stellen sich aber alle weit genug voneinander entfernt auf; niemand möchte das gleiche Bild vom Bend machen wie der „Kollege“. Bäh – So etwas tut man nicht. Ein ungeschriebenes Gesetz…

Stilles Glühen…

Herrlich, diese Stille! Und ganz langsam schiebt sich die Sonne im Rücken der Naturfreunde am Himmel empor und leuchtet Meter für Meter immer weiter in den tiefen Canyon hinein; die roten Sandsteinwände der Schlucht beginnen stärker und stärker zu glühen. Was für ein Anblick!

Das eine oder andere Pärchen trifft noch ein, Freunde sitzen unweit der Canyonkante und unterhalten sich. Alles ganz entspannt – wunderbar…

Early morning at Wahweap Campground, Arizona
Early morning at Wahweap Campground, Arizona

Gepackt. Verstaut. Fertig zur Abreise.

Zurück auf dem Campingplatz ist Lisa ziemlich am Herumwuseln; die Sleeping Bags schon verstaut, das Zelt zusammengelegt und verpackt, die Heringe gezählt und gereinigt. So vorbereitet schmeckt das erste kleine Müslifrühstück noch mal so gut. Christian hat auf dem Rückweg schnell ein paar Kleinigkeiten eingekauft, um das allmorgendliche Hüngerchen etwas abzumildern. Nun noch eine schöne heiße Dusche nehmen, und schon sagen wir „Bye Bye“ zum Lake Powell.

Christian is annoyed by the crowds at Horseshoe Bend
Christian is annoyed by the crowds at Horseshoe Bend

Zwischenstopp mit Reue.

Wir müssen heute noch viele Meilen hinter uns bringen. Bevor wir dieses in Angriff nehmen, finden wir uns nun gemeinsam am Horseshoe Bend ein. Schließlich will das Töchterchen auch mal an diesem Naturspektakel teilhaben. Doch kurz vorm Erreichen des Parkplatzes muss sie aufpassen, dass ihr nicht die Tränen einschießen, denn dieser steht inzwischen voller Busse und PKWs; eine riesige Menschentraube schiebt sich die große Düne, die den Parkplatz vom Horseshoe Bend trennt, hinauf.

Nun bereut der Nachwuchs, dass sie am Morgen nicht mit dem „Senior-Southwestler“ zum Sunrise hierher gekommen ist. Aber es hilft nichts. Wo wir doch schon einmal hier sind, mischen wir uns also unters Volk. Gemeinsam mit so vielen Leuten, die augenscheinlich allen Teilen des Erdballs entstammen, vor Ort zu sein, ist uns nicht nur unangenehm, sondern es ist auch noch regelrecht gefährlich!

Christian at the highest point at Horseshoe Bend
Christian at the highest point at Horseshoe Bend

Gefährliche Unvernunft.

Überall, wo wir uns mit der Kamera aufstellen, wirken wir auf andere Touristen geradezu wie ein Magnet; die Leute denken dann immer, wo die „Profis“ Fotos machen (weil wir ein Stativ benutzen?), kann man auch selber ein super Motiv für sich erhaschen.

Deutsche vertreiben Franzosen. Wer hätte das gedacht?

Ein französisches Paar ist so im Selfie-Rausch, die würden uns am liebsten über die Klippe schieben, nur um den von uns gewählten Bildausschnitt zu bekommen. Vernünftig lässt sich das Problem, auch nach mehreren Versuchen, leider nicht lösen, deshalb sehen wir uns zu einer mehr als lauten Ansage gezwungen. Schließlich wollen wir hier Spaß haben und nicht dabei draufgehen. Das Pärchen entfernt sich zwar wild gestikulierend; aber anstatt Freude über deren Abzug zu empfinden, sind angewidert von so viel Unvernunft und suchen nun nach einigen anderen Einstellungen rund um die riesige Flussbiegung…

Lisa at the canyon edge - Horseshoe Bend, Arizona
Lisa at the canyon edge – Horseshoe Bend, Arizona

Kommerz über alles? Page-das ist der falsche Weg!

Diese Massen von Besuchern, die wir auch schon gestern an den bekannten Slot Canyons sahen, bestärken unser Gefühl, so schnell nicht mehr nach Page/AZ zu reisen. Zumindest denken wir das im Moment. Naja, vielleicht machen wir eine Ausnahme und kommen eines Tages wieder. Oder bald. Oder, oder, oder…

Zurück in der Stadt suchen wir den örtlichen „Starbucks“ auf, um noch einen kräftigen „Coffee Americano“ für unterwegs zu erstehen; schließlich wollen wir, wie schon erwähnt, heute noch so weit wie möglich Las Vegas/NV näherkommen. Und das sind etliche Meilen, dies können wir nicht bestreiten.

Lisa at the highest point at Horseshoe Bend
Lisa at the highest point at Horseshoe Bend

Der Regen wäscht das Schlechte weg…

Eines macht uns den Abschied leicht: Eine riesige, dicke fette Regenwolke kommt aus dem Nordwesten angerollt. Wolke? Nee, sorry, wir meinen eine Regenwand! Leider ist das genau unsere Richtung. Wir finden: Lieber auf dem Highway ins Regengebiet geraten als in einer Stadt!

Deshalb lassen wir die Reifen durchdrehen und stürzen uns quasi ins Unwetter hinein. Doch wir kommen nicht weit. Eine Meile hinter Big Water/UT treffen wir auf den unvermeidlichen Regenguss. Von einem Moment zum anderen steht der US 89 Highway unter Wasser; wir können kaum noch irgendwelche Mittel- oder Randstreifen erkennen. Die Scheibenwischer kollabieren fast unter der Last des Niederschlags! Grrrr…

Wir schippern statt zu fahren.

Links und rechts der Fahrbahn bleiben sämtliche Fahrzeuge stehen. Wir können sie nur kurzfristig an deren Warnblinken erkennen. Wir rollen zwar irgendwie weiter, an ein „Fahren“ ist derzeit nicht zu denken. Eine Autoscooterfahrt ist pures Racing dagegen. Nichts geht mehr! „Rien ne va plus“ – wenn man so will. Doch Christian hält das Steuer fest in den Händen und schippert den Jeep auf dem stellenweise sandüberspülten und kaum noch erkennbaren Highway nach Westen.

Kurz vor der „House Rock Valley Road“ beginnt endlich der Himmel heller zu werden. Bald darauf erreichen wir Kanab/UT; hier lugt schon wieder die Sonne zwischen den Wolken hervor und beginnt sofort das Regenwasser vom Asphalt zu tilgen.

Mount Carmel Highway - Short stop
Mount Carmel Highway – Short stop

Beste Bedingungen ab Kanab.

Von hier ab reisen wir im hellen Licht eines warmen Sommertages weiter. Wir passieren Mount Carmel Junction/UT und nehmen die Utah State Route 9, welche uns zurück in unseren geliebten Zion National Park führt. Anhalten kommt aber nicht in Frage (bis auf unseren Fotostopp); das gilt auch für Springdale/UT, Virgin/UT und Hurricane/UT, bis wir über den Interstate 15 St. George/UT erreichen.

Share the road - Snow Canyon SP
Share the road – Snow Canyon SP

Yeah! Wir haben ein Date!

Hier haben wir abermals ein Date mit dem „Snow Canyon State Park“. Heute leuchten, im Gegensatz zu unserem ersten Abstecher, die Farben des Parks im goldenen Schein der mittlerweile recht tief stehenden Sonne. Wir genießen die tolle Sunset-Szenerie, doch leider bleibt uns keine Zeit, tiefer in das Parkareal einzudringen. Schade. Einen weiteren Besuch dieses wunderbaren Gebietes setzen wir somit auf die To Do-Liste für unsere nächsten Southwestreisen.

Alone on the road - Snow Canyon State Park
Alone on the road – Snow Canyon State Park

Wird Denny’s zur Sucht? Ähm…

Nun ist es fast dunkel. Zum x-ten Mal ordern wir Speisen von Denny’s Karte. Der Laden ist gleich an der Zufahrt zum Interstate 15 gelegen, deshalb fällt unsere Wahl abermals auf diese Fastfoodkette. Das soll aber für dieses Jahr der letzte Besuch dort sein.

Hinter der Grenze.

Der Hunger ist gestillt, also ab nach Süden. In Mesquite/NV, gleich hinter der Grenze zu Arizona, verlassen wir die Schnellstraße und nehmen ein Zimmer im „Virgin River Hotel“. Das Objekt ist uns ja seit Jahren wohlbekannt. Nicht, weil es hier ein großes Casino gibt, aber man kann sehr günstig übernachten und dinieren.

Und wieder sind wir ziemlich gerädert vom anstrengenden Tag. Wir fackeln deshalb nicht lange und versinken in den gut gepolsterten Betten. Mal sehen was morgen kommt…

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