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Subway of Left Fork , Utah

Subway of Left Fork , Zion National Park

Die Subway of Left Fork

Der Zion National Park ist dem Freund amerikanischer Landschaften wohl bekannt. Aber kennt er auch das „Sahnehäubchen“ – die Subway of Left Fork?

Die Geschichte der amerikanischen National Parks begann einst mit dem Schutz des „Yellowstone National Parks“ im Jahre 1872. Seither versuchte man, weitere spektakuläre und unwiederbringliche Gebiete der USA mit der Ausweisung als „National Park“ der industriellen Nutzung und Besiedelung durch den Menschen zu entziehen – eine für damalige Verhältnisse fast revolutionäre Entscheidung…

Tausende Besucher und Erholungssuchende aus aller Welt machen sich seither auf, in diesen Gefilden Ruhe und Entspannung zu finden. Doch viele dieser, unter der Obhut des NPS (National Park Service) stehenden Schutzgebiete sind einfach zu groß, um sie bei einem oder mehreren Trips ausgiebig erkunden zu können. Dazu zählt unter anderem auch der Zion National Park im Süden von Utah…

Beschränkt sich der Normalbesucher weitestgehend auf den wunderschönen „Zion Canyon“, findet sich der eine oder andere auch mal in den „Kolob Canyons“ ein oder befährt die „Kolob Terrace Road“. In einigen Fällen beschäftigen sich die Leute genauer mit der Umgebung und stellen fest, das es einiges an „Unbekanntem“ zu entdecken gibt.

Das Ziel

Ein solches Kleinod der Natur ist der linke Seitenarm des „North Creek“, eines kleinen Flusses, der sich durch die Schluchten des Zion National Park windet, „bewacht“ von Felsdomen mit solch klangvollen Namen wie „South Guardian Angel“. Das Gewässer ist sicherlich recht schön anzuschauen, das klare Wasser im herrlich grünen Canyon, eingerahmt von rotem Fels – mmmhhhh…

Doch dies ist nicht der Grund, warum etliche Menschen jährlich den beschwerlichen Weg hinunter zur „Subway of Left Fork“ auf sich nehmen. Flussaufwärts, vor einer natürlichen Barriere, welche ohne Canyoningausrüstung nicht zu meistern ist, befindet sich die eigentliche Hauptattraktion: Eine natürliche Felsröhre, deren Form und Durchmesser an einen U-Bahntunnel erinnert: die „Subway“…

Nicht genug damit, dass der Wandersmann diese tolle „Kreation“ nach einigen Stunden ziemlicher Plackerei zu Gesicht bekommt, nein, sie ist zu allem Überfluss auch noch mit sehr fotogenen Pools, Kaskaden und einem Wasserfall „dekoriert“ – einfach genial …

Allerdings ist dieser Trip zur Subway of Left Fork nur wirklich etwas für körperlich fitte und ambitionierte Hiker und äußerst willensstarke Fotografen; alle anderen schonen sich besser mal… 😉

The Subway of Left Fork
The Subway of Left Fork

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Für den Trip ist ein Erlaubnis erforderlich!

Vor dem Beginn der Tour steht die Erlangung eines Permits (Erlaubnis), welches man per Internet-Lotterie oder auch im Main Visitor Center des Zion National Parks erhalten kann. Die Zahl der Besucher ist auf fünfzig Leute pro Tag beschränkt – und das ist auch gut so. Ob man dann allerdings genau so vielen Wanderern begegnet, ist eher fraglich.

Das Permit, welches man im Visitor Center ersteht (wenn noch verfügbar), nennt sich „Walk-In“ und gilt erst für den nächsten Tag! (alles was du dazu wissen musst findest du weiter unten)

Ich habe ein Permit!

Achtung! Immer erst die Flash Flood Gefahr am Backcountry Desk oder HIER in Erfahrung bringen!

Ist man glücklicher Besitzer eines Permits, empfiehlt es sich, recht früh aufzubrechen. Der Hike beginnt am „Left Fork Trailhead“, einem unscheinbaren Parkplatz (ca. 8 Meilen vom Abzweig) direkt an der Kolob Terrace Road, die vom kleinen Örtchen Virgin/Utah nach Nordosten abbiegt und tief im Zion NP, am „Kolob Reservoir“ endet. Diese Road liegt außerhalb des Parkgebietes und kann über die State Route 9, die die Orte Springdale/Utah (südlicher Parkeingang des Zion Nat’l Park) mit La Verkin/Utah im Westen verbindet, erreicht werden.

Vor Antritt der Wanderung zur Subway of Left Fork legt man das „Parking Tag“, welches zusammen mit dem Permit übergeben wurde, gut sichtbar hinter die Frontscheibe des Wagens. Unbedingt NICHT vergessen, denn der Parkplatz wird täglich von Rangern kontrolliert.

Es geht los!

An einer Infotafel, wo man auch noch seinen Abfall entsorgen kann (in einen der Eimer!), beginnt der Trail. Dieser windet sich eine ganze Zeit durch bewaldetes Gebiet, bis man plötzlich vor einer großen Schlucht steht: dem „Great West Canyon“. Hier muss man an der linken Flanke den Abstieg in Angriff nehmen. Wir warnen vor Übermut! Sollte Euch das zu steil und gefährlich vorkommen, überdenkt lieber noch einmal eure Entscheidung hier hinunter zu gehen!

Ein Abbruch der Wanderung ist keine Schande! Muss man Euch aus dem Canyon retten, was hauptsächlich mit dem Helikopter erledigt wird, wird’s richtig teuer! Gründe können Verletzungen, Hitzschlag, Erschöpfung oder auch das Nichtwiederfinden des Aufstiegs zum Parkplatz usw. sein.

Der Pfad, wenn man diesen überhaupt so nennen kann, führt über die Geröllhalde der steilen Felswand hinunter ins Tal, ist unbefestigt, rutschig und vollkommen ungesichert. An Stellen, die man kaum noch als Trail ausmachen kann, sind oft Cairns (Steinpyramiden) aufgebaut, damit man den Kurs nicht ganz verliert.

Festes Schuhwerk ist genau so wichtig wie Wanderstöcke zum Abstützen. Die bieten Halt auf dem losen Geröll und schonen die Kniegelenke. Das Risiko des Abrutschens wird so etwas kalkulierbarer. Nehmt euch auf jeden Fall genug Zeit für den Abstieg! Vom Trail aus sieht und hört man schon den rauschenden „North Creek“.

Download file: The Subway Trail.gpx

Im Canyon…

Unten angekommen, wendet man sich nach links und folgt dem Fluss entgegen der Fließrichtung. Hier steht der einzige Wegweiser der ganzen Tour zu Subway of Left Fork, dem es allerdings an Größe und Sichtbarkeit sehr stark mangelt! Diesen Punkt sehr gut einprägen! Zu schnell ist man auf dem Rückweg vorbeigelaufen und findet den Aufstieg nicht mehr.

Dieser Fall ist unbedingt zu vermeiden (s.o.). Besser ist es ein GPS Handheld dabei zu haben und den Aufstieg zu markieren. Hats Du ein solches nicht zur Hand ist es sinnvoll, sich alle hundert Meter umzudrehen und ein Foto vom Canyon zu schießen; auf dem Rückweg schaut man sich diese dann auf dem Kameradisplay an und hat somit, auch wenn die Licht- und Schattenverhältnisse sich inzwischen geändert haben, eine gute Stütze bei der Orientierung aus dem Canyon der Subway Of Left Fork.

Der linkerhand befindliche, schwarz gefärbte Felsvorsprung (Black Butte) ist nur ein kleiner Anhaltspunkt für den „Heimweg“. Einen Trail als solches sucht man vergebens. Sowohl rechts als auch links des Flusses gibt es mehr oder weniger sichtbare Pfade, keiner davon führt aber direkt zum Ziel. Hin und wieder muss man das Ufer wechseln: zum einen, um die Schuhe trocken zu halten, zum anderen, weil der Weg versperrt ist.

Eine Empfehlung abzugeben, welchen Weg man wählen sollte, wäre unkorrekt von uns. Gefühlsmäßig war der Pfad links vom Fluss etwas leichter, aber das ist unsere ganz subjektive Einschätzung. Die Tour zur Subway of Left Fork schlaucht ziemlich stark, auch „Trainierte“ dürften hier schnell Ihre Grenzen aufgezeigt bekommen. 😉

Ein ständiges Auf und Ab ist die Regel, das Vorankommen ist in km/h kaum noch noch messbar und die Wasservorräte, die man unbedingt, nicht nur im Sommer, mitführen sollte, werden ganz schön strapaziert. Irgendwann erreicht man die ersten kleineren Kaskaden. Diese laden zu einem Stopp ein und bereiten das Fotografenherz ein wenig auf das noch Kommende vor…

Glowing Subway of Left Fork

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Kurz vorm Finale.

Je nach Kondition, Lust und Laune bzw. Geschwindigkeit liegt das Ende der Wanderung noch ca. 20 bis 30, evtl. auch 45 Minuten Gehweg entfernt – fast schon ein Klacks bei dieser (Tor)Tour. Erreicht man nach etwas besser werdendem Weg rotbraun gefärbte, wunderschöne Kaskaden, an denen das Wasser des Flusses idyllisch hinunterplätschert, ist die Subway of Left Fork in greifbarer Nähe.

Doch auch hier sollte man nicht zu stürmisch sein: Der Weg hinauf zur Felsröhre führt großenteils über glattes, bemoostes und veralgtes, also sehr glitschiges Gestein; schneller, als man denkt packt man sich samt seiner Ausrüstung anständig hin. Ein nasser Hintern ist hierbei noch das geringste Übel. Auch in der Subway of Left Fork, welche man inzwischen erreicht haben sollte, ist Vorsicht der beste Begleiter; Selbst der griffigste Schuh versagt auf diesem Untergrund schnell. 🙁

Subway Hike at Zion National Park - Utah - Bottom Up Route - 4K

Zeitfenster

Einen ganzen Tag sollte man für diesen Hammer-Trip zur Subway of Left Fork schon einplanen. Auf dem Hinweg die Zeit im Auge behalten: mindestens dasselbe braucht man auch retour, nur sind die Kräfte dann nicht mehr frisch. Stirnlampen oder weitere Beleuchtung ist unbedingt empfehlenswert, zu leicht verschätzt man sich.

Auch ein GPS-Empfänger (wir benutzen ein Garmin Handheld GPS Gerät ) erleichtert das Wiederfinden des Aufstiegs (beim Abstieg Wegpunkt markieren!). In dieser Region des Canyons funktioniert der Empfang der GPS Signale noch einigermaßen, später kann man das Gerät getrost ausschalten.

Smartphones helfen Dir allenfalls beim Navigieren, sofern Dein Gerät diese Funktion bietet, einen Notruf kannst Du hier unten, ob des fehlenden Mobilfunknetzes, damit nicht absetzen. Offline-Karten sollte man vorher installieren.

Am Wagen angekommen, fällt die ganze Anstrengung des Tages, im Angesicht der Erlebnisse, hoffentlich ein wenig von einem ab… 😉

Ganz nebenbei gibt es noch eine weitere Tour zur Subway of Left Fork. Diese wollen wir an dieser Stelle nur der Vollständigkeit halber erwähnen. Sie führt über den „Wildcat Trail“ und ist nur etwas für Leute mit etwas Canyoning-Erfahrung und entsprechender Ausrüstung. Auf keinen Fall ist dies eine Variante für Anfänger, Hobbywanderer und Fotografen mit teurem Equipment. Mehr zu dieser Möglichkeit gibt es im Visitor Center oder bei der Zion Adventure Company in Erfahrung zu bringen.

Wer darf denn nun zur Subway of Left Fork?

Die Subway of Left Fork zu besuchen unterliegt Restriktionen: Es ist ein Permit (Erlaubnis) von Nöten, welches man zum einen über eine Internet-Lotterie gewinnen, zum anderen direkt am „Back Country Desk“ im Haupt – Visitor Center des Zion National Parks bestellen (gültig für den folgenden Tag) bzw. abholen kann (sofern verfügbar).

Achtung! Im Colob Canyon Visitor Center (im Westteil des Zion National Park) werden keine Wilderness Permits ausgegeben!

Ist das Besucherzentrum in der Sommersaison schon sehr früh geöffnet (6.30 Uhr), so hat man in der Nebensaison das Problem, dass die Ranger erst um 8.00 Uhr mit ihrer Arbeit beginnen; da die Tage im Frühjahr und Herbst kürzer sind bleibt einem nur recht wenig Zeit für die Tour „From The Bottom And Back„, wie der Subway-Trip auch genannt wird; am besten die Tickets schon am Vortag abholen! Dann kann man die Wanderung am nächsten Morgen beruhigt angehen…

Hier ist der Link zur Lotterie des National Park Service (NPS). Zwei Monate im Voraus wählt man drei verschiedene Tage aus (können auch zusammenhängend sein) , an denen man zur „Subway of Left Fork“ wandern möchte. Dann noch Namen, Adresse und Gruppenstärke (max. 12 Personen in einer Gruppe) angeben und hoffen… 🙂

Die Teilnahme kostet 5 US Dollar und wird nicht zurückerstattet!

Eine Antwort über den Status der Anfrage bekommt man spätesten 5 Tage nach dem Stattfinden der Lotterie per eMail.

Beachten! Der Antragsteller muss auch die Permits selber abholen! Es gibt keine Ausnahmen für den Fall, dass jemand anderes die Permits abholen will!

Wichtiges Update!

Um an der Vorab – Lotterie teilzunehmen muss nun ein „ZION WILDERNESS RESERVATIONS ACCOUNT“ erstellt werden (kostenfrei). Nur noch so erhält man Zugang zur „ONLINE ADVANCE LOTTERY APPLICATION“ über die man dann online diverse Permits in der erwähnten Lotterie erlangen kann.

Mit etwas Glück erhält man dann für einen dieser Tage ein Permit für die Wanderung zur Subway of Left Fork, das man dann am „Backcountry Desk“ im Visitor Center abholt. Hat man nicht an der Lotterie teilgenommen probiert man es einfach vor Ort, ein solches zu bekommen (oben beschrieben).

Oder:

Manchmal bleiben bei der Vorab – Lotterie Plätze frei. Die werden dann über die „CALENDAR RESERVATIONS: 1 MONTH IN ADVANCE“ Applikation verteilt…

Die rot eingefärbten Tage sind raus aus der Auswahl, die grün eingefärbten sind noch am Start. Die roten Zahlen verraten die noch verfügbaren Tickets für den jeweiligen Tag.

Beachten: Diese Kalender gelten für den aktuellen und den nächsten Monat!

Auch hier muss man vorher einen „ZION WILDERNESS RESERVATIONS ACCOUNT“ anlegen. Da hilft nix…

Oder:

man versucht es über die „ONLINE LAST MINUTE DRAWING APPLICATION“.

Manche Tage sind, gerade außerhalb der Hauptsaison, nicht so sehr nachgefragt. Da gibt es Resttickets, aber das ist dann echt Glücksspiel – da könnt Ihr echt nicht davon ausgehen, irgendwie an ein Permit zu kommen. Aber nur Versuch macht klug. Warum soll man nicht Glück haben? Also probieren!

Auch hier muss man vorher einen „ZION WILDERNESS RESERVATIONS ACCOUNT“ anlegen. Punkt!

Gerade für Kurzentschlossene ist das eine Möglichkeit, doch noch in die Subway wandern zu können. 2 Tage vor dem Kurzfristig – Wunschdatum wird um 13.00 Uhr Mountain Time ausgelost, ob ihr zu den Gewinnern gehört oder eben nicht.

Umgebung

Es bietet sich an , weitere Ziele in der „näheren Umgebung“ der Subway of Left Fork zu besuchen , z.B. den Bryce Canyon National Park , Coral Pink Sand Dunes State Park , Red Cliffs Recreation Site , Red Cave Slot Canyon , Zion National Park , Kodachrome State Park oder Kanarra Creek.

{ 2 comments… add one }
  • Mum 2017-05-19 00:18:37, 00:18

    Hi, mein Lieber, ich habe mir das Video angeguckt und muss sagen: Die Kinder sind ganz schön geklettert! Da denke ich zurück an unseren Trip – mein lieber Freund, ich möchte noch im Nachhinein am liebsten den Hut vor mir ziehen!
    Es war eine tolle Tour; trotz aller Schwierigkeiten bin ich glücklich, dabei gewesen zu sein! 🙂
    Mum

    Reply
    • Southwestler 2017-05-20 00:25:18, 00:25

      Da kannst Du auch stolz sein! Der Trail sieht jedes Mal etwas anders aus – je nach Jahreszeit. Mal ist er leichter oder schwerer, das kann man nicht vorhersagen. Alles in Allem eine wunderbare Wanderung und jedem zu empfehlen, der im Zion NP unterwegs ist! LG 😀

      Reply

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