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Goblin Valley State Park im Herzen Utahs

Goblin Valley

Der Goblin Valley State Park in Utah

Wer sich schon ein wenig näher mit dem Südwesten der USA vertraut gemacht hat, weiß, dass nicht nur die großen National Parks des „Grand Circle“ eine Magie ausstrahlen, der man kaum widerstehen kann, sondern dass auch die oftmals etwas kleiner gehaltenen State Parks in der Lage sind, ihre Besucher zu faszinieren. Ein Vertreter solcher Schutzgebiete, der an dieser Stelle genannt werden muss, ist der Goblin Valley State Park im Herzen Utahs.

Der zweite Eindruck überzeugt!

Gut versteckt in der zunächst uninteressant erscheinenden Einöde zwischen dem Green River Desert im Nordosten und dem Capitol Reef National Park im Südwesten liegt das Tal am Fuße des sich emporstreckenden San Rafael Swells, das auch Mushrom Valley genannt wird.

Wie so oft ist der erste Eindruck nicht immer der beste, hat sich doch das Gebiet westlich des Canyonlands National Park in den letzten Jahren immer mehr als eine Art touristische Wundertüte entpuppt. Jedoch bedurfte es einiger Anstrengungen, um Utahs Hinterland immer mehr für den Individualtourismus zu erschließen. Mussten doch Zuwegungen und Parkplätze, ob nun asphaltiert oder unbefestigt, geschaffen und Toilettenhäuschen sowie Infotafeln installiert werden, um wenigstens die Mindestvoraussetzungen für einen sanften Tourismus zu schaffen.

Und so etabliert sich ganz langsam rund um das Nest Hanksville/UT ein neuer Magnet für Leute aus aller Welt, die vom Südwesten noch etwas mehr sehen wollen als die allseits bekannten Ziele…

Don’t rush and take your time!

Das Goblin Valley bietet dem Touristen verschiedene Möglichkeiten, vom Spaziergang und Wandern bis hin zum Mountain Biking. Viele Besucher legen hier nur einen kurzen Zwischenstopp auf ihrem Weg, z.B. zum Capitol Reef National Park, ein, verweilen kurz am Overlook und fahren weiter. Besser dran ist, wer etwas Zeit mitbringt. Der kann das Areal mit all seinen Facetten genießen.

Von der Morgendämmerung bis nach Sonnenaufgang sowie vom Sonnenuntergang bis zur „blauen Stunde“ entfaltet das Tal der Gnome einen ganz eigenen Charme. Hunderte kleine und große freistehende Sandsteingebilde strahlen im Haupttal sowie den Seitentälern etwas Mystisches aus; bei tief stehender Sonne werfen sie lange Schatten und wirken äußerst plastisch: Wie eine Armee von Kobolden stehen sie dann da und beflügeln die Fantasie; dieser kann man hier so richtig freien Lauf lassen.

Mushroom Valley Aliens

Komm, lauf die paar Schritte…

Vom zentral gelegenen Parkplatz aus, der Toiletten, Überdachungen, Bänke, Infotafeln und vor allem eine tolle Aussicht auf das Haupttal bietet, sind es nur einige Meter moderaten Weges, bis man sich direkt zwischen den „Goblins“ wiederfindet. Spätestens jetzt wähnt man sich auf einem anderen Planeten.

Mal sieht man Aliens, mal ein eigenwillig geformtes Tier, mal ein Gesicht, mal eine Ansammlung überdimensionaler Pilze usw. in dieser fast vegetationslosen Gegend. Diese einzigartige Kulisse haben auch schon viele Filmemacher für sich entdeckt und hier Szenen für ihre Movies, wie z.B. „Planet der Affen“ oder „Galaxy Quest“, und ganze Musikvideos hier abgedreht (Human – The Killers).

Egal welche Richtung man einschlägt, überall trifft man auf immer wieder neue Formen und Gebilde. Nur hinaufklettern sollte man nicht, da der braune Entrada – Sandstein relativ weich und empfindlich ist. Diese Eigenschaft haben auch Wind und Wetter „genutzt“ und an den Goblins ihr ganzes Können gezeigt.

Die Orientierung im Mushroom Valley.

Da das Tal von Hügeln halbkreisförmig eingefasst ist, ist ein Verlaufen ziemlich unwahrscheinlich. Leute, die Probleme mit der Orientierung haben, sollten sich aber doch dann und wann umschauen und sich merken, aus welcher Richtung sie gekommen sind. Befindet man sich nicht gerade in den verstecktesten Winkeln der Seitentäler sind die Überdachungen des Overlooks eigentlich immer gut als Landmark auszumachen.

Points and Trails…

Ein markanter Punkt in dieser Szenerie ist ein dominanter runder Butte mit einer grünlich – weißen „Kappe“. Diesem kann man sich nähern und gelangt dahinter in ein recht kleines Seitental. Bald erreicht man die Basis der Hügelkette, welche das Goblin Valley optisch nach Osten hin begrenzt. Hier gibt es, wenn auch sehr versteckt, einen kleinen Pfad, der den einzigen Weg hinauf darstellt. In den letzten Jahren wird dieser doch von dem einen oder anderen Besucher beschritten und ist nun schon recht gut sichtbar. Aber Vorsicht ist geboten, man sollte genau schauen, wo man seine Füße hinsetzt.

Hat man erst einmal das „Dach“ der Kette erreicht, kann man dort oben in verschiedene Richtungen gehen. Man erhält so immer wieder neue Ein- und Ausblicke in das Gnomental. Ruhig auch mal einen Blick auf die südöstliche „Rückseite“ des Goblin Valley werfen. Dort „verstecken“ sich noch viele weitere interessante Exemplare, und man hat einen tollen Ausblick auf „Mollys Castle“. Dies ist eine markante Formation, die sich auf dem Parkgelände, aber außerhalb des Haupttals befindet.

Drei offizielle Trails sind ausgewiesen:
Der „Carmel Canyon Loop“ (1,5 Meilen), der „Entrada Canyon Trail“ (1,3 Meilen) und der „Curtis Bench Trail“ (2,1 Meilen) offerieren verschiedene Blickwinkel und Aussichten, bis hinüber zu den im Süden aufragenden „Henry Mountains“. Gleich an der Zufahrt zum zentralen Parkplatz stehen unübersehbar die „Three Judges“ (auch bekannt als „Three Sisters“ oder auch „Three Wise Man“) mit „Molly’s Castle“ im Hintergrund.

Auf der Park Map, die man an der Rangerstation erhält, sind außer dem Haupttal (Valley 1) auch noch das „Second Valley“ (Valley 2) sowie ein „Third Valley“ (Valley 3) verzeichnet; die zwei Seitentäler, südöstlich und südlich des Main Valley gelegen, sollte man also nicht verpassen. Auch hier warten Hunderte Kobolde auf Besucher…

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Preise für Eintritt und Übernachtung.

Der ganzjährig geöffnete State Park verfügt über eine asphaltierte Zufahrt. An dieser befindet sich am Parkeingang eine kleine Rangerstation, an der man seinen Eintritt zu entrichten hat. Er beträgt 13,00 USD pro Fahrzeug (Stand 2017), für den Campingplatz wird eine Gebühr (25,00 USD pro Nacht und Space, Eintrittspreis ist hierbei inkludiert) fällig. Der National Park Pass bzw. Annual Pass gilt hier nicht. Es existieren Ruhezeiten. Von 22.00 bis 07.00 Uhr ist oft der Schlagbaum am Park Entrance geschlossen. Die Ausfahrt dagegen ist in der Regel geöffnet.

Campground: Ja; Motels: Nein…

Unweit der Ranger Station befindet sich südwestlich der Parkstraße der Campground direkt am Fuße des hoch aufragenden „Wild Horse Butte“. Es gibt Stellplätze für Zelte, jeder mit einer überdachten Sitz- Tisch- Kombination und einer Feuer-/Grillstelle und Stellplätze für Motorhomes und Trailer sowie seit einiger Zeit zwei fest installierte Jurten. Waschräume, warme Duschen, WC und Trinkwasser sind ebenso vorhanden wie eine Dump Station für Wohnmobile. Strom, TV sowie WiFi gibt es (noch) nicht. Im Park gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Alles muss mitgebracht werden. Feuerholz, Grillgut, Holzkohle, Lebensmittel etc. und vor allem Trinkwasser nicht vergessen.

Der Campingplatz ist gerade in der Hauptreisezeit in den Nachmittagsstunden schnell gefüllt. Also rechtzeitig da sein oder vorreservieren (801-322-3770). Ist der Platz „full“: Entweder die Ranger nach einem „Overflow Campsite“ fragen oder am Fuß des San Rafael Swell bzw. links und rechts der „Temple Mountain Road“ sein Lager aufschlagen.

Die Wetterverhältnisse im Park.

Von Mitte Frühjahr bis Mitte Herbst kann es sehr heiß werden. Im Winter ist es kühl, manchmal auch knackig kalt. Auch fällt dann und wann Schnee. Beste Reisezeit sind Frühjahr oder Herbst, am besten außerhalb der Hauptsaison – da hat man den Park für sich fast alleine…

Der Nachthimmel.

Der Goblin Valley State Park gehört aufgrund seiner Abgeschiedenheit zu einem der dunkelsten Schutzgebiete der Welt. Lichtverschmutzung, etwa durch umliegende Ortschaften, ist in dieser Gegend nicht vorzufinden. Deshalb wurde er in die Liste der „International Dark Sky Parks“ aufgenommen. Freunde der Milchstraßenfotografie kommen hier an klaren Tagen genau so auf ihre Kosten wie Hobbyastronomen und interessierte Beobachter des Sternenhimmels.

Shopping-, Verpflegungs- und Unterbringungsmöglichkeiten.

Die einzigen und gleichzeitig die nächsten Einkaufsmöglichkeiten sind in Green River/UT und in Hanksville/UT. Hanksville ist näher (33 Meilen), hat aber nur einen kleinen Food Store und ein brauchbares Motel (Whispering Sands, am besten reservieren) sowie drei kleinere Restaurants: „Blondies Eatery“, „Red Rock Restaurant“ und „Stans Burger Shack“. Green River ist weiter entfernt (50 Meilen), bietet aber mehrere Motels großer Ketten, Diner und etwas bessere Shoppingmöglichkeiten.

Goblin Valley State Park | The Complete Experience!

Die Anfahrt

Der Goblin Valley State Park (Lage bei Google Maps ansehen) liegt im mittleren Süden von Utah und ist recht easy zu erreichen. Von Norden her dient der Interstate 70 bzw. der Ort Green River/Utah als Ausgangspunkt, vom Süden benutzt man Hanksville/Utah als Start. Beide Varianten sind durch die Utah State Route 24 miteinander verbunden. Die Abfahrt gen Westen ist ausgeschildert, über die „Temple Mountain Road“ und die „Goblin Valley Road“ erreicht man das Parkareal.

Umgebung

Das Goblin Valley kann man sehr gut als Ausgangsbasis für andere Trips nutzen, z.B. zum Capitol Reef National Park, dem Cathedral Valley, dem Little Wild Horse Canyon nebst Bell Canyon als Vertreter der Slot Canyons, zum Arsenic Arch, der Little Egypt Geologic Site und dem Factory Butte.

Für Freunde jahrhundertealter Petroglyphen und Pictogramme empfiehlt sich das San Rafael Swell, welches gleich „um die Ecke“ beginnt. Unmittelbar an der „Temple Mountain Road“ befindet sich an einer parkplatzähnlichen Anhöhe ein großer Alkoven mit dem leider durch Abbruch und Vandalismus beschädigten „Temple Mountain Panel“. Weiterhin kann man in den „Wild Horse Canyon“ wandern – hier gibt es ebenfalls Panels zu sehen. Oder man geht weiter zum „Wild Horse Window“.

Ein weiteres Ziel in der Gegend des Goblin Valley State Park ist im Osten der „Horseshoe Canyon“, ein Teil des Canyonlands National Park. Auch hier gibt es zahlreiche Rock Art Panels zu sehen – zum Teil von beträchtlichem Ausmaß; an dieser nach Green River/UT führenden Dirt Road findet man mit guter Vorbereitung noch den „Crockodile Rock“ und den „Five Hole Arch“.

Viel Spaß im Goblin Valley State Park!

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