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Capitol Reef National Park in Utah

Capitol Reef National Park

Der Capitol Reef National Park

In Utahs schwach besiedeltem Süden wartet eine oft unterschätzte und recht unbekannte „Schönheit“ auf den Naturliebhaber und Besucher – der Capitol Reef National Park. Natürlich ist es nicht leicht, sich gegenüber Besuchermagneten des „Grand Circle“ wie dem Grand Canyon, dem Bryce Canyon oder dem Zion National Park zu behaupten oder gar in den Vordergrund zu treten.

Dies tut auch nicht Not, hat doch so ein „Geheimtippstatus“ auch seinen Reiz. Und so genießen jene Menschen, die doch den Weg hierher finden, einen Park, der selbst zu Ferienzeiten nicht so bevölkert bzw. überlaufen ist wie bekanntere Nationalparks. Abgesehen von dem Gefühl, mal an einem Platz gewesen zu sein, wo Freunde, Verwandte oder Kollegen noch nicht waren oder evtl. niemals hinkommen werden…

Der Park an sich…

Die „Waterpocket Fold“, eine etwa 100 Meilen lange, bis 2000m angehobene und erodierte Bruchkante, welche im Süden Utahs vom Thousand Lakes Plateau im Nordwesten bis zur Glen Canyon National Recreation Area im Südosten verläuft, wurde 1937 zum National Monument ernannt und im Jahre 1971 in den Stand eines National Park erhoben.

Da sich das Schutzgebiet nicht nur ausschließlich auf die Fold bezieht, wurde es nach einem Areal unweit des Fremont River benannt, welches die ersten weißen Erkunder wohl an ein Riff erinnerte. Den Kern des Capitol Reef National Park bildet die kleine Ghost Town Fruita/UT , einst von Mormonen gegründet (1880 als „Junction“, 1902 umbenannt) und urbanisiert worden.

Der fruchtbare Boden im Tal wurde vom vorbeifließenden Fremont River bewässert und für den Obst- und Gemüseanbau genutzt. Die Plantagen waren äußerst ertragreich, und so konnte ab 1884, nachdem man einen Weg gen Osten zu den Siedlungen Caineville/UT und Hanksville/UT geschaffen hatte, die überschüssige Ernte verkauft werden.

Waterpocket Fold, Capitol Reef National Park
Waterpocket Fold, Capitol Reef National Park

Fruita Historic District

Die Bevölkerung bestand zu Spitzenzeiten aus max. zehn Familien. Die Abgeschiedenheit Fruitas hielt viele Veränderungen politischer und technischer Natur von den Einwohnern fern; erst die Ausweisung des Capitol Reef National Monument brachte Neuerungen wie Asphaltierungen der Hauptstraße und einen Zustrom von Touristen.

1966 wurde der Ort von den Einheimischen verlassen, nachdem der National Park Service (NPS) sämtliche Grundstücke aufgekauft bzw. die Eigner entschädigt hatte. Aus jenen Tagen ist nur noch die „Gifford Farm“, bestehend aus Bauernhaus und Scheune sowie Pferdekoppeln, erhalten. Es dient heutzutage als Museum und stellt das Leben der einstigen Bewohner dar.

Auch die Plantagen sind erhalten geblieben und werden vom NPS unterhalten. Etwas abseits , direkt an der State Route 24, steht unübersehbar eine kleine, gut erhaltene Blockhütte. Sie war einst das Schulhaus für eine Handvoll Kinder und Versammlungs- und Gemeinschaftsraum der Einwohner.

Unweit dieses Zeitzeugnisses wurde, sehr effektvoll unterhalb der Sandsteinformation „The Castle“, das Visitor Center des Capitol Reef National Park errichtet. Hier beraten die Ranger über Wanderungen auf den zahlreichen präparierten Trails des Parks oder Fahrten z.B. ins östlich benachbarte „Cathedral Valley“, welches teilweise auf Parkgebiet liegt.

In der Nähe der Gifford Farm im „Fruita Historic District“ befindet sich der einzige Campground im Tal. Dieser hat 71 Campsites und ist gut ausgebaut. Stellplätze für Motorhomes und Trailer sind genauso vorhanden wie Picknicktische und fest installierte Grills.

Zelte stellt man auf den Rasenflächen auf. Waschräume und Duschen sind vorhanden. Besser ist es vorher zu reservieren. Im Hinterland gibt es noch zwei weitere „Primitive Campgrounds“: den Cedar Mesa PCG und den Cathedral PCG. Massive Plumsklos (Pit Toilet) sind aufgestellt, allerdings gibt es weder Strom noch Wasser. Feuerstellen und Grills sind bei den Campsites dabei.

Ziele im Park

Zahlreiche Ziele kann man im Capitol Reef National Park besuchen: Verlässt man Fruita nach Westen Richtung Torrey/UT, zweigt alsbald eine Seitenstraße nach Süden ab. Diese führt zum „Goosenecks Overlook“. Hier bekommt der Besucher Gelegenheit, aus großer Höhe fast senkrecht auf die Windungen des Sulphur Creek hinabzublicken. Man kann nicht nur das Rauschen des Baches hören, sondern auch noch die angeblich reinste Luft der gesamten USA durch seine Lunge strömen lassen. 🙂 In den Creek kann man auch hineinwandern. Näheres erfährt man im Visitor Center des Capitol Reef National Park.

Wer nicht nur für die zauberhafte Szenerie des Capitol Reef National Park brennt, sondern auch Interesse an Kultur verspürt, kann Fruita ein kleines Stück gen Osten verlassen und gelangt schon nach wenigen Metern an einen Parkplatz an der linken Straßenseite. Über einen breiten Holzsteg gelangt man direkt an ein Sandsteinmassiv. Hier haben vor ca. 900 Jahren sogenannte Fremont People zahlreiche Felsritzungen (Petroglyphen) hinterlassen, welche teilweise gut erhalten sind und sogar durch installierte Ferngläser betrachtet werden können.

Noch etwas weiter östlich starten zu beiden Seiten des Highway 24 mehrere Trails zu verschiedenen Zielen des Capitol Reef National Parks. Entweder man wandert zur „Hickman Bridge“ (kurzer Hike von 1,6 km) oder macht eine etwas längere Wanderung in den „Cohab Canyon“ (2,8 km, stellenweise anstrengend) oder in den „Grand Wash“ (3,2 km, leicht).

Weitere Spots sind: Cassidy Arch, Chimney Rock, Golden Throne oder Frying Pan. Genauere Infos gibt es auch hier bei den Park Rangern im Besucherzentrum. Dass immer genügend Wasser und Proviant mitzuführen ist, brauchen wir an dieser Stelle sicher nicht extra zu erwähnen.

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Traumhaftes Hinterland

Doch nicht nur in und um Fruita wird das Herz eines jeden Naturfreundes erwärmt. Wer sich an den vielen verschiedenfarbigen Sandsteinpyramiden, schroffen Felsformationen, Canyons etc. noch nicht sattgesehen hat, für den bietet der Capitol Reef National Park weitere spektakuläre Gegenden. Da wäre zum einen das „Cathedral Valley“, welches sich nordöstlich von Fruita/Utah erstreckt. Hierfür halten wir eine separate Seite parat.

Zum anderen empfehlen wir die „Notom-Bullfrog Road“, eine landschaftlich sehr reizvolle Piste, welche 10 Meilen östlich Fruitas vom HWY 24 nach Süden abzweigt und teilweise unbefestigt ist. Diese Dirt Road-Passagen sind aber in der Regel gut gewartet und erfordern in der Regel kein Allrad-Vehikel. Westlich der Road hat man stets die Waterpocket Fold im Blick , im Osten sind die majestätischen Henry Mountains steter Begleiter. So geht es 20 Meilen durch das Tal des Sandy Creek immer entlang der bunten, zerklüfteten Fold bis zu einer Gabelung. (Diese Dirt Road liegt nicht im Capitol Reef National Park.)

Hier zweigt nach Südosten die Haupttrasse (Burr Trail) Richtung State Route 276 ab, über die man weiter zum „Natural Bridges NM“ bzw. nach Blanding/UT oder Mexican Hat/UT fahren kann. Nach Westen führt der „Burr Trail“ über steile „Switchbacks“ (Serpentinen) durch die Waterpocket Fold hinauf bis zur „White Canyon Flat“ und durch den „Long Canyon“, dann weiter nach Boulder/UT. Von dort aus kann man bequem zum Grand Staircase Escalante NM bzw. weiter zum Bryce Canyon reisen. An der Grenze des Capitol Reef National Park ist die Gravel Road zu Ende, und es geht asphaltiert weiter.

Strike Valley Overlook

Unterwegs zweigt unmittelbar am „Rücken“ der Fold eine Dirt Road nach Norden ab. Hier geht es in den „Upper Muley Twist Canyon“. Wer fahren möchte, braucht im Gegensatz zu den vorab erwähnten Pisten spätestens hier ein Allradfahrzeug, am besten mit hoher Bodenfreiheit, denn der Trail verläuft durch einen meist trockenen Wash mit teils großen Felsbrocken, welche dem Unterboden des Fahrzeugs böse zusetzen können. Natürlich kann man seinen PKW auch vor Beginn dieser Strecke parken und das Ganze „erwandern“ (ca. 5km oneway!).

Das Ziel ist das Gleiche:

Nach einiger Zeit erreicht man einen kleinen Parkplatz am Wash. Hier ist der Trailhead zum „Strike Valley Overlook“, einem herrlichen Aussichtspunkt auf die Waterpocket Fold, die Henry Mountains sowie das gesamte „Strike Valley“, mit den erwähnten Roads im Talgrund.

Fazit:

Wer in der Nähe ist, sollte dieses schöne und doch recht unbekannte Ziel ruhig mit etwas Zeit im Gepäck näher erkunden; nur durch zu fahren oder einen einfachen kurzen Aufenthalt hat der Capitol Reef National Park absolut nicht verdient…

Capitol Reef National Park, Utah, USA [Amazing Places 4K]

Anfahrt

Der Capitol Reef National Park liegt zentral im Süden Utahs. Aus dem Westen erreicht man Fruita/Utah, das Herzstück des Parks, über die Utah State Route 24 von Torrey/Utah aus. Vom Osten her führt selbiger Highway aus Richtung Hanksville/Utah zum Ziel. Fruita selbst beherbergt zwar das Visitor Center des Nat’l Parks, dafür sind aber keinerlei feste Unterkünfte für den Besucher vorhanden.

Motels und RV Parks findest man zahlreich in Torrey/Utah, in Hanksville/Utah ist das Angebot dagegen äußerst übersichtlich. Auch im nahe gelegenen „Goblin Valley“ findet man normalerweise eine Möglichkeit ein Zelt oder Wohnmobil aufzustellen.

Umgebung

Es bietet sich an , weitere Ziele in der „näheren Umgebung“ des Capitol Reef National Park auf die Besuchsliste zu setzen, z.B. den Factory Butte , Goblin Valley State Park , Cathedral Valley , Arsenic Arch , Little Egypt , Grand Staircase Escalante National Monument , Little Wild Horse Canyon oder Calf Creek Fall.

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